Pinus nigra
Herkunft: ohne
Qualität: 2jährig 1/1 im Container
Größe: 15-30cm
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ äußerst anspruchslos in der Nährstoffversorgung und der Bodenart
+ unempfindlich gegenüber Frost, Wind und Trockenheit
+ kalkverträglicher als heimische Kiefernarten
+ immissionstolerant und auch als Stadtbaum geeignet
Nachteile:
- konkurrenzschwächer als heimische Kiefernarten
- große Bandbreite an Schadorganismen
Schwarzkiefer - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Breit kegelförmig, später aufgelockert und abgeflacht bis schirmförmig, dunkelgraue bis schwarzbraune Borke dick mit länglichen Schuppen, geradschäftig |
Höhe | 25 – 30 m |
Durchmesser (BHD) | 1 – 1,8 m |
Wuchstempo |
Mäßig raschwüchsig (in der Jugend langsam) |
Wurzelsystem | Pfahlwurzler |
Lebenserwartung | 600 – 800 Jahre |
Hiebreife | 80 – 100 Jahre |
Verbreitung | Südeuropa bis Nordafrika und Südostasien (mediterraner Raum) |
Boden | Anspruchslos; trocken-frisch, gut durchlüftet (!), kalkreich |
pH-Wert | 5 - 7 |
Nährstoffbedarf | niedrig |
Wasserbedarf | niedrig - mäßig |
Lichtbedarf | Lichtbaumart (in der Jugend Halbschattenbaumart) |
Jahrestemperatur (Ø) | 3 – 16 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig |
Frosthärte | mäßig - hoch |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 1 x 1 m; 1 x 1,3 m; 1,5 x 2 m |
Verbiss |
mäßig |
Konkurrenzkraft |
mäßig |
Aussehen | Rötlicher, harzreicher Kern mit gelblich-weißem Splint, klare Struktur |
Rohdichte | 500 – 600 kg/m³ |
Besonderheit |
Weichere, aber schnellwüchsigere Alternative zum heimischen Kiefernholz |
Verwendung |
Holzwerkstoffe, Papier, Zellstoff, Schiffsbau, Innenausbau, Paletten |
Form | Zugespitzt, leicht gebogen, fein gesägt, zu zweit am Kurztrieb |
Größe | 8 – 16 cm lang, 0,15 – 0,2 cm breit |
Farbe |
Dunkelgrün |
Laub |
immergrün |
Form | Zäpfchen |
Farbe | Grün-rot (♂), gelb-grün (♀) |
Größe |
0,2 - 0,3 cm (♂), 1 - 4 cm (♀) |
Blütezeit |
Mai - Juni |
Form | Eiförmig, symmetrisch |
Farbe | Glänzend braun bis graubraun |
Größe | 5 – 8 cm lang, 3 – 5 cm breit |
Reife | September - November |
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkiefer ist weit ausgedehnt und erstreckt sich über das mediterrane bzw. submediterrane Europa und Nordafrika mit dem Wienerwald als nördliche und dem türkischem Taurus-Gebirge als östliche Verbreitungsgrenze. Die Höhenverbreitung variiert stark zwischen den einzelnen Varietäten, welche unter Anderem bis in 2.000 m Höhenlagen anzutreffen sind.
Der genaue Zeitpunkt des Anbaubeginns in Deutschland ist unklar, jedoch wurden die ersten Schwarzkiefern als Zier- und Parkbäume gepflanzt und Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig forstlich kultiviert. Heute spielt nur noch die winterharte und anspruchslose „Österreicherische Schwarzkiefer“ (Pinus nigra ssp. nigra var. austriaca) eine einigermaßen nennenswerte Rolle zur Wiederbewaldung flachgründiger und sehr trockener Weidetriften.
Als allgemein wüchsige Kiefernart übertrifft die Schwarzkiefer im Alter deutlich das der hier heimischen Kiefer (Pinus sylvestris) und wächst unter guten Bedingungen gradschaftig bis zu 30 m, max. 50 m hoch. Die Schwarzkiefer erreicht ein Alter von 600 Jahren.
Sie verdient ein höheres Maß an Beachtung in der deutschen Forstwirtschaft, da sie prädestiniert für einen Anbau auf sehr trockenen und degradierten Standorten ist. Trotz geringer Niederschläge oder hoher Trockenheit kann sie immer noch beachtliche Wuchsleistungen erzielen. Auf denen für Kiefern bevorzugten Standorten übertrifft sie die Volumenleistung der heimischen Waldkiefer.
Als typische Lichtbaumart ist sie auf natürliche Weise konkurrenzschwach und ist waldbaulich leicht zu kontrollieren. Daher wird sie als nicht invasiv eingestuft.
Im juvenilen Stadium ist sie schattentoleranter und wächst langsamer heran im Vergleich zur Gemeinen Kiefer. Wie viele Kiefernarten stellt sie nur sehr geringe Ansprüche an die Wasserversorgung und den Standort, wodurch sie als typischer Pfahlwurzler sowohl auf locker-sandigen als auch auf schwere, tonigen Böden wachsen kann. Gerade auf silikat- und kalkreichen Böden gilt sie als optimale Alternative, da sie dort nicht an Eisenmangel (Kalkchlorose) leidet wie P. sylvestris. Sie bevorzugt diese Standorte aber nicht zwingend, ein optimales Wachstum wird bei der Schwarzkiefer trotz der hohen Trockenheitstoleranz durch eine gute Wasserversorgung bestimmt. Hoch anstehendes Grundwasser wird allerdings nicht toleriert. Während der Vegetationszeit ist sie wärmebedürftiger als die heimischen Kiefernarten, erwies sich aber als absolut winterhart und besonders frostresistent.
Die Streuproduktion ist hoch, sodass starke Streuauflagen entstehen können. Diese sind aber leichter zersetzbar als bei P. sylvestris.
Die Schwarzkiefer gilt als stabile Baumart, die biotischen Schaderreger sind nahezu dieselben wie bei anderen Kiefernarten. Schäden hängen hier deutlich vom jeweiligen Standort ab. Gegen abiotische Schäden ist sie bemerkenswert resistent (Frostresistenz, Sturmfestigkeit). Hier sollten allerdings besonders bei der Betrachtung der Spätfrostempfindlichkeit die Provenienzen beachtet werden.
In Deutschland eignet sich die Schwarzkiefer gut für die Besiedlung von Sonderstandorten und degradierten Flächen. Wird sie auf besseren Standorten gepflanzt, bietet sie gute Wuchsleistungen. Eine Vergesellschaftung mit der Rotbuche (Fagus sylvatica) ist durchaus möglich. Allerdings muss hier mit höheren Durchforstungs- und Pflegemaßnahmen zugunsten der Schwarzkiefer gerechnet werden, da diese konkurrenzschwächer ist. Durch eine nicht zu dichte Mischungsform kann hier ein gutes Wachstum der Schwarzkiefer in der Mischung erreicht werden. Die Bestandespflege kann gut mit der der heimischen Waldkiefer verglichen werden:
Im Vergleich zum Holz der Waldkiefer besitzt das gelblich-weiße Holz der Schwarzkiefer einen größeren Splintanteil, ist aber dennoch etwas dauerhafter, wodurch es sich gut als Holz für Pfähle und Masten eignet. Für den Möbelbau eignet es sich tendenziell eher nicht. Kiefernholz ist allgemein einer der wichtigsten Massenhölzer in der Holzwerkstoff-, Zellstoff- und Papierherstellung.
Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (2018): Schwarzkiefer – die Herkunft macht den Unterschied. LWF aktuell, Märzausgabe.
Bayrische Forstverwaltung für Wald und Forstwirtschaft (2020): Praxishilfe, Band II – Klima, Boden, Baumartenwahl. Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan. LWF Wissen.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (2017): Alternative Baumarten im Klimawandel: Artensteckbriefe – eine Stoffsammlung. Forst BW.
GD-Holz (2020): Kiefer – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/kiefer-1.html.
Göttinger Forstwissenschaften (2015): Potenziale und Risiken eingeführter Baumarten – Baumartenportraits mit naturschutzfachlicher Bewertung. Universitätsverlag Göttingen, Band 7.
Huber, G.; Muhidin, S. (2016): Die Schwarzkiefer – eine Alternative für warm-trockene Regionen. LWF aktuell 110, S. 17 – 20.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Universität Göttingen (2020): Pinus nigra – Die Schwarzkiefer. https://www.uni-goettingen.de/de/pinus+nigra+/+schwarzkiefer/551990.html.