Edel-Tanne (Abies procera)

Alles von der Pflanzung über die Pflege bis hin zum Holz!


Edel-Tanne (Abies procera) | Oktober-2024

 

Abies procera

Herkunft: ohne

Qualität: 2-jährig 1/1 im Container 

Größe: 15-40cm

Versand: ab 29. Oktober 2024 / oder Absprache 

    

ab 1,74€ je Pflanze
 

74,75 €

  • 5 kg
  • verfügbar
  • Versand siehe Artikelbeschreib.1


Kurz und knapp

  • Gilt als die „schönste“ und dabei auch höchste und leistungsfähigste Tannenart, welche entlang des niederschlagsreichen Kaskadenkamms im westlichen Nordamerika in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000 m natürlich vorkommt 
  • Gilt neben der Nutzung als Weihnachtsbaum als interessante forstliche Alternativbaumart, welche Anfang des 20. Jahrhunderts bereits in Skandinavien, in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln auf Freiflächen angebaut wurde 
  • Erreicht im natürlichen Verbreitungsgebiet Höhen von bis zu 87 m bei einem Durchmesser von bis zu 6 m und wird bis zu 700 Jahre als 
  • A. procera ist klimatisch äußerst robust und den Standort betreffend anspruchslos, ist windfest, winter- sowie frosthart, toleriert aber als typische Baumart der kühl-feuchten, montanen Regionen Trockenheit nur bedingt 
  • Die Edel-Tanne bildet einen vollholzigen Stamm mit astfreien Holz, welches als hochwertig gilt und vergleichbar mit Fichten- und Weißtannenholz ist 

Vorteile:

+ anspruchslos in der Nährstoffversorgung, besiedelt auch sehr saure Standorte

+ wuchsstarke Tannenart

+ frost- und winterhart

+ bildet einen geraden Stamm mit wertvollem Nutzholz

 

Nachteile:

- wenig tolerant gegenüber Trockenheit

- konkurrenzschwach

- wenige forstliche Anbauerfahrungen in Deutschland



Edeltanne - Steckbrief

Wuchs

Aussehen (Habitus)

Schlank-kegelförmige, später mäßig breite, säulenförmige Krone mit glatter, silbrig-grauer, später graubrauner und rissiger Borke

Höhe 25 – 35 m
Durchmesser (BHD) 0,7 – 2 m

Wuchstempo

Mäßig - raschwüchsig
Wurzelsystem Herz-, bis Senkerwurzler
Lebenserwartung   Bis 800 Jahre
Hiebreife 80 – 100 Jahre

Standort

Verbreitung Nordamerika (nordwestliche Pazifikküste)
Boden Frisch-feucht (nicht staunass), kalkarm, locker, sandig-lehmig bis lehmig
pH-Wert 4,5 - 7
Nährstoffbedarf mäßig
Wasserbedarf hoch
Lichtbedarf mäßig – hoch
Jahrestemperatur (Ø) 4 – 11 °C
Trockenheitstoleranz niedrig
Staunässetoleranz niedrig
Frosthärte mäßig - hoch

Pflanzung

Pflanztermin Frühjahr
Pflanzabstand 1,5 x 3 m; 3 x 3 m
Verbiss

mäßig - hoch

Konkurrenzkraft

niedrig

Holz

Aussehen Helles, harzfreies Holz ohne Kernfärbung und mit ausgeprägter Jahrringstruktur
Rohdichte 410 – 450 kg/m³
Besonderheit

Begehrtes Konstruktionsholz, wurde im Zweiten Weltkrieg u. a. im Flugzeugbau verwendet

Verwendung

Bau- und Konstruktionsholz, Papier- und Zellstoffindustrie

Nadeln

Form Schlank, vorne stumpf mit oberseitiger Vertiefung
Größe 2,5 – 3,5 cm lang
Farbe

Blaugrün

Laub

immergrün

Blüte

Form Kugelige Zäpfchen Astunterseite (♂), senkrecht Astoberseite (♀)
Farbe Karminrot bis hellgelb (♂), gelblich (♀)
Größe

0,6 cm groß (♂), unscheinbar (♀)

Blütezeit

Mai - Juni

Zapfen

Form Zylinderförmige Zapfen
Farbe Hell- bis purpurbraun
Größe 12 – 20 cm lang
Reife August – September

Beschreibung

Derzeit in Europa kaum forstlich kultiviert, findet die Pazifische Edel-Tanne bzw. Silber-Tanne hierzulande nur in Parks und Gärten als Ziergehölz Verwendung. Durch ihre ansprechende Erscheinung und die lange Haltbarkeit der Nadeln, ist sie besonders als Christbaum gefragt. Die ursprünglich im pazifischen Nordwesten der Vereinigten Staaten vorkommende Tannenart wird im natürlichen Verbreitungsgebiet als forstlich angebautes Nutzholz sehr geschätzt und ist darüber hinaus in Großbritannien und in Japan besonders als Bau- und Konstruktionsholz sehr begehrt.

 

Die Edeltanne besitzt von allen bekannten Arten der Gattung Abies das höchste Wuchspotenzial bei beachtlicher Geradschaftigkeit. Im Ursprungsgebiet erreicht sie Höhen von bis zu 80 m und einen Stammdurchmesser von über 2,5 m. In Europa werden 25 – 35 m an Höhe und 0,7 – 2 m an Durchmesser erzielt, bei einem Maximalalter von 800 Jahren.

 

Potenzielle Rolle im Klimawandel

Die Edeltanne gilt nicht per se als klassischer Klimabaum. Dazu fehlt ihr als Baumart der montanen und luftfeuchten Lagen die Toleranz gegenüber Trockenperioden. Jedoch zeichnet sie sich durch eine hohe Frost- und Winterhärte aus und ist durch ihr weitreichendes Wurzelsystem sturmfest und durch ihre schmale Kronenform weder schnee-, noch eisbruchgefährdet.

 

Neben ihrer hohen Wuchsleistung bildet sie ein wertiges Holz bei einer sehr geringen Abholzigkeit des Stammes aus, welches im Gewicht und in den Verwendungsmöglichkeiten den der Weißtanne (Abies alba), der Küstentanne (Abies grandis) und auch der Fichte (Picea abies) entspricht.

 

Ökologie & Standort

Abies procera bevorzugt sommerkühle, luftfeuchte Lagen mit hohen Niederschlägen (ab 1.000 mm/Jahr). Dabei stellt sie mittlere Nährstoffansprüche an den Boden, ist wie viele Tannenarten recht bodenvag, meidet aber kalkreiche und zu trockene Standorte. Sie unterscheidet sich innerhalb der Gattung allerdings durch ihre Lichtbedürftigkeit. Schirm wird in der Jugend nur bedingt ertragen, volle Bäume gedeihen nur bei voller Sonne optimal. Staunasse Böden werden gemieden, schwere Böden werden nur sehr schwer durchwurzelt. Als Baumart des Bergwaldes ist sie gut an ein Wachstum auf Hängen angepasst.

 

Die Edel-Tanne bildet überwiegend ein Herzwurzelsystem aus mit einzelnen tiefreichenden Senkerwurzeln.

 

Schadfaktoren

Zwar reagiert Abies procera empfindlich auf längere Trockenzeiten, zeigt sich aber gegenüber allen anderen abiotischen Schadrisiken sehr resistent. Durch das späte Austreiben ist sie nicht spätfrostgefährdet und durch den schmalen Wuchs und das weitreichende Wurzelsystem stabil gegenüber Sturmschäden, Eis- und Schneebruch.

 

In allen Altersschäden können die für Nadelhölzer typischen Insekten- und Pilzschäden auftreten. Größere Schäden entstehen dadurch aber kaum, im Vergleich zur Weißtanne scheinen sie geringer auszufallen.

 

Waldbauliche Behandlungsempfehlung

Aufgrund fehlender waldbaulicher Erfahrungen in Deutschland können nur allgemeine Pflegehinweise gegeben werden. Diese umfasst hauptsächlich eine konsequente Begleitwuchsregulierung, da die Edel-Tanne als Lichtbaumart konkurrenzschwach ist. Z-Bäume sind daher auch recht früh auszuwählen und zu fördern. Mit ca. 75 Jahren können dann durchschnittliche Brusthöhendurchmesser von 0,7 m bei einem sehr geraden Stammwachstum erwartet werden.

 

Holzeigenschaften und Verwendung

Das eher leichte Holz ist im Aussehen und in der Verwendung vergleichbar mit dem der Weißtanne (Abies alba) und dem der Fichte (Picea abies). Die Festigkeitseigenschaften liegen dabei zwischen dem Holz der Weiß- und der Küstentanne (Abies grandis) In Nordamerika, in Großbritannien und besonders in Japan ist das Holz der Edel-Tanne ein begehrtes Bau- und Konstruktionsholz.



Bilder



Quellen

Hösl, G. (2006): Wissen, was der Kunde in zehn Jahren will. LWF aktuell 55, S. 1-3.

 

Nimsch, H. (2013): Erfahrungen mit Abies-Arten in Südwestdeutschland. Abies-Jahrbuch, Bericht.

 

Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.

 

Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.

 

Vor, T. (2017): Kurzportrait Pazifische Edeltanne (Abies procera Rehd.). https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/kurzportrait-pazifische-edeltanne.