Juglans x intermedia
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Größe: 30-50cm
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ weniger anspruchsvoll, klimarobuster und leistungsstärker als Schwarz- und Walnuss
+ frosthärter im Vergleich zu ihren natürlichen Verwandten
+ wird kaum bis gar nicht vom Wild verbissen
+ besitzt ein ansehnliches Holz
Nachteile:
- benötigt eine hohe Wasser- und Nährstoffversorgung
- hoher Pflegeaufwand
- wenige waldbauliche Erfahrungen in Deutschland
Hybridnuss - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Unregelmäßige, breit abgerundete bis weit ausladende Krone |
Höhe | 30 – 40 m |
Durchmesser (BHD) | Bis über 1,3 m |
Wuchstempo |
mäßig – hoch (in der Jugend raschwüchsig) |
Wurzelsystem | Pfahlwurzler (extreme Wurzellängen in der Jugend) |
Lebenserwartung | 130 – 200 Jahre |
Hiebreife | 60 – 80 Jahre |
Verbreitung | Frankreich und Schweiz (Kreuzung J. regia und J. nigra) |
Boden | Tiefgründig, gut durchlüftet, lehmig-sandig, basenreich |
pH-Wert | 5 – 8 |
Nährstoffbedarf | hoch |
Wasserbedarf | hoch |
Lichtbedarf | Lichtbaumart (in der Jugend schattentoleranter) |
Jahrestemperatur (Ø) | 8 – 19 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig – mäßig |
Frosthärte | hoch (evtl. frühfrostgefährdet) |
Pflanztermin | Herbst |
Pflanzabstand | 14 x 7 m; 10 x 4 m |
Verbiss |
sehr niedrig |
Konkurrenzkraft |
hoch |
Aussehen | Weißlicher Splint mit hellgrauen bis graubraunen-braunen Kern, teilweise dunkel gestreift |
Rohdichte | 590 – 660 kg/m3 |
Besonderheit |
Begehrtes und wertvolles Furnierholz mit ansprechender Farbe |
Verwendung |
Furnierholz, Möbel, Klavierbau, Innenausstattung, Gewehrschäfte |
Form | Unpaarig gefiederte Blätter, unregelmäßig gesägt |
Größe | 20 – 40 cm lang |
Herbstfärbung |
Rötlich-braun |
Laub |
sommergrün |
Form | Walzenförmige Kätzchen (♂) und senkrechte Ähren (♀) |
Farbe | grünlich-gelb (♂), grün bis rötlich (♀) |
Größe |
6 - 12 cm (♂), 1 - 1,5 cm lang (♀) |
Blütezeit |
April – Juni |
Form | Echte Nuss kugelig mit grüner Fruchthülle |
Farbe | Fruchthülle hellgrün, Nuss braun bis schwarz |
Größe | 2,5 – 5 cm |
Reife | September - Oktober |
Essbar | ja |
Die erste Erwähnung der Hybridnuss stammt aus Frankreich, wo 1815 eine Kreuzung aus Schwarznuss (Juglans nigra) und Walnuss (Juglans regia) in der Nähe von Paris im Park der Familie Vilmorin gepflanzt wurde. 1996 wurde das Exemplar gefällt und hatte zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von 32 m und einen BHD von 1,3 m bei einem Stammvolumen von 8 m3. Seit den 70er Jahren werden in Frankreich aufgrund der erfolgsversprechenden Erträge verschiedene Nusshybride gezüchtet und getestet. Momentan bestehen in Frankreich bereits Samenplantagen zur Saatgut-Gewinnung. Für den Anbau in Deutschland werden die Intermedia-Hybride (Juglans nigra x regia) und die Garavel-Hybride (Juglans major x regia) als würdig bewertet, wobei das Hauptaugenmerk auf den Intermedia-Hybriden liegt. Aktuell bestehen in Deutschland neben den vereinzelt vorkommenden Parkbäumen nur wenige Versuchsbestände der Hybridnuss.
In der Regel wachsen Hybridnussbäume höher als die Schwarznuss, welche Höhen von 30 – 40 m erreicht, und erreichen BHDs in denselben Dimensionen. Unter optimalen Wuchsbedingungen konnten Zufallskreuzungen am Kaiserstuhl innerhalb von nur 58 Jahren Höhen von 37 m und BHDs von 78 cm erreichen bei einer astfreien Schaftlänge von 15 m.
Durch ihre im Vergleich zu J. nigra noch breitere klimatische Standortsamplitude verträgt die Hybridnuss die Klima-Extreme Dürre und Kälte (bis -30 °C) sehr gut und ist weniger spätfrostgefährdet als die natürlichen Juglans-Arten. Zusätzlich verträgt sie zeitweise Überflutungen. Mit diesen Eigenschaften ist sie für die künftigen klimatischen Veränderungen bestens gerüstet. Neben der Eignung als Klimabaum bietet sie wie andere Nussbäume auch ein wertvolles und gefragtes Holz, welches als Austauschholz für die immer weiter schwindenden und ökologisch gesehen sehr kritischen Tropenholzvorräte gilt. Nicht nur die Wertleistung kann überzeugen, auch die überragende Wuchsleistung übertrifft die der heimischen Laubbaumarten und die seiner Gattungsvertreter.
Standorte, die für einen sinnvollen Anbau der Nussbäume geeignet sind, sind eher vom geringeren Ausmaß, sodass ein großflächiger Anbau nicht infrage kommt. Jedoch bieten die Nusshybride breitere Standortsamplituden, sodass sie potenziell häufiger und in mehr Regionen angebaut werden könnten als J. nigra oder J. regia. In Nordamerika erfolgt das Ausbringen von Nussbäumen zudem kleinbeständig bzw. truppweise. So bietet auch die Art der Bestandesbegründung eine günstige und gut kontrollierbare Ergänzung zu den heimischen Baumarten. Auch ein sicherer Pflanzenbezug stellt bei den Hybriden kein Problem mehr dar, da in Frankreich zahlreiche Plantagen für die Saatguternte zur Verfügung stehen.
In der Literatur empfiehlt sich für ein optimales Wachstum der Hybridnuss dasselbe Standortsspektrum wie für die Echte Walnuss (Juglans regia). Dies bedeutet gut wasserversorgte, tiefgründige, nährstoffreiche Böden mit durchschnittlichen Jahrestemperaturen über 8 °C. Wie bereits erwähnt gedeiht die Intermedianuss auch auf Standorten außerhalb der Verbreitungsspektren der natürlichen Nussbäume gut. Auch bei einer eingeschränkten Wasserversorgung, geringerer Bodengründigkeit, pH-Werten zwischen 4 - 5 und etwas tieferen Temperaturen sind sehr gute Wuchsleistungen möglich. Auch die Nussbaumhybride sind ausgesprochene Lichtbaumarten, was bei der Standortswahl und Bestandesmischung beachtet werden muss.
Basenarme, staunasse und sehr schwere, tonige Böden werden, wie bei den anderen Nussarten auch, gemieden. Ein pH-Wert von mindestens 4 ist für einen erfolgreichen Anbau zwingend notwendig.
Die Hybridnussbäume sind nicht nur resistenter gegenüber abiotischen Schadrisiken wie Spätfrost oder Sturm, sondern sind auch gering gefährdet gegenüber Pilz- oder Bakterienbefall. Sie wird aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe selten verbissen.
Sonstige Krankheiten wie die Thousand-Canker-Disease, welche bei J. nigra vorkommen, treten ebenso bei den Hybridnussbäumen auf.
Bei der Pflege der Hybridnuss-Bestände liegt das Hauptaugenmerk immer bei der Förderung des Kronenausbaus, welche bereits in frühen Jahren notwendig ist. Nussbäume sind äußerst lichtwendig, was bedeutet, dass sie bei zu wenig Licht (Überschirmung oder Seitenkonkurrenz) dazu neigen, ungünstige Wuchsformen zu entwickeln.
Eine End- bzw. Zielstärkennutzung ist bereits ab einem Alter von 60 Jahren möglich.
Die Holzeigenschaften gleichen denen der Schwarznuss (Juglans nigra).
Das ansprechende dunkle, schokobraune Kernholz ist zwar ausgestattet mit für den Konstruktions-Bereich günstigen sehr guten Festigkeitseigenschaften (vergleichbar mit Weiß-Eiche, jedoch zäher und biegsamer), findet aber aktuell die meiste Verwendung im dekorativen Bereich und als Ausstattungsholz. Überwiegend wird es als Furnierholz, aber auch als Holz für Möbel, Pianos, Gehäuse, Paneele oder Wandverkleidungen genutzt.
Da es sich kaum bis gar nicht verzieht und trotz seiner Zähigkeit und Festigkeit sehr gut bearbeiten lässt, wird es sehr häufig für Gewehrschäfte oder Drechselarbeiten verwendet.
Ehring, A. (2005): Nussanbau zur Holzproduktion. FVA-Merkblatt 52/2005, 4. überarbeitete Auflage 2018.
Ehring, A.; Arnold, E.; Frank, R; Hein, S. (2011): Anbauversuch mit französischen Hybridnussbäumen. FVA-einblick 1/2011, S. 18-22.
Ehring, A.; Steinacker, L.; Nagel, R. V. (2019): Anbau von Schwarznuss und Hybridnuss - Wissenschaftliche Erkenntnisse und waldbauliche Erfahrungen. Mitteilungen der Gesellschaft zur Förderung schnellwachsender Baumarten in Norddeutschland e.V. Heft 6/2019, 16 S.
Mettendorf, B. (2016): Eingeführte Baumarten als Alternative zur Esche. AFZ-DerWald 08/2016, S. 13-17.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Steinacker, L.; Klemmt, H. J.; Pretzsch, H. (2008): Wachstum von Schwarznuss und Hybridnuss in Bayern. AFZ-DerWald 2008.