Douglasie (Pseudotsuga menziesii)

Alles über die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) von der Pflanzung bis hin zur Holzverwendung


Douglasien (Pseudotsuga-menziesii) Februar 2024


Premium QuickPot  Ballenpflanzen

Herkunft: siehe Auswahl

Qualität: 2-jährig 1/1

Sproßlänge: 30-50 siehe Auswahl

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ab 1,39€ je Pflanze inkl. MwSt.

149,00 €

  • 15 kg
  • verfügbar
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 Herkunft

853 01

Nordwestdeutsches Tiefland mit Schleswig-Holstein

853 02

Nordostdeutsches Tiefland außer Schleswig-Holstein

853 03

Mittel- und Ostdeutsches Tief- und Hügelland

853 04

West- und Süddeutsches Hügel- und Bergland sowie Alpen, kolline Stufe

853 05

West- und Süddeutsches Hügel- und Bergland sowie Alpen, montane Stufe

853 06

Südostdeutsches Hügel- und Bergland




Das Wichtigste in Kürze

  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii) Konkurrenzstarke Nadelbaumart aus Nordamerika, die die Wuchsleistung der einheimischen Fichte übertreffen kann
  • Ist in der Lage auch auf wasser- und nährstoffarmen Standorten hohe Zuwachs- und Wertleistungen zu erbringen
  • Robust gegenüber Trockenheit, Hitze und Sturmereignissen (Herzwurzelsystem)
  • Ökologisch zuträglich: standortgerecht, nicht invasiv (Ausbreitung und räumliche Bestandesordnung sind einfach zu kontrollieren) und bodenpfleglich
  • Mehrere langjährige wissenschaftliche Anbauerfahrungen vorhanden: Mischbestände mit Rotbuche zeigen Erfolge, horstflächenweiser Voranbau in Kiefern- oder Sparmischungen mit Fichtenbeständen benötigen etwas aufwändigere Pflegemaßnahmen

Vorteile:

+ raschwüchsige Alternative zur Fichte

+ robust gegenüber Trockenheit, Hitze und Sturmereignissen

+ wüchsig auch auf ärmeren Standorten

+ Gastbaumart mit den meisten Anbauerfahrungen in Deutschland

 

 

Pflanzenqualität

 

Containerpflanze im QP40/T15 mit 270ml Substratvolumen



Douglasie - Steckbrief

Wuchs

Aussehen (Habitus)

Anfangs kegelförmige, später walzlich unregelmäßige Krone, grau- bis rotbraune Borke tief längsrissig später sehr dick

Höhe 20-60m
Durchmesser (BHD) 2,2 - 4,90m

Wuchstempo

Raschwüchsig
Wurzelsystem Herzwurzler 
Lebenserwartung   500-1.000 Jahre
Hiebreife 60-100 Jahre

Standort

Verbreitung Westliches Nordamerika, Europa vor der Eiszeit
Boden Anspruchslos; frisch, kalkarm, tiefgründig, sandig-lehmig
pH-Wert 5,5 bis 6,5
Nährstoffbedarf Gering-mäßig
Wasserbedarf Mäßig bis hoch
Lichtbedarf Halbschattenbaumart
Jahrestemperatur  (Ø-4°C bis -13°C
Trockentoleranz Mäßig - hoch
Staunässetoleranz Sehr Niedrig
Frosthärte Hoch (in der Jugend sehr frostempfindlich)

Pflanzung

Pflanztermin Frühjahr
Pflanzabstand 2x2m
Verbiss

 

Mäßig - hoch
Konkurrenzkraft

Hoch

Holz

Aussehen Splint weiß bis gelblich-grau, Kern gelbbraun bis rötlichbraun, klar strukturiert
Rohdichte 350-770 kg/m³
Besonderheit

Gefragt im Außen- und Rahmenbau, mögliches Alternativholz zu Fichte

Verwendung

Außen- und Rahmenbau, Terassendielen, Furnierholz, Fenster

Nadeln

Form Gescheitelt (weich und duftend)
Farbe Frisch- bis tiefgrün
Größe

2,5 - 3,5 cm

Laub

immergrün

Blüte

Form Ähre (Zäpfchen)
Farbe Rötlich-gelb (♂), gelbgrün bis rot (♀)
Größe

2 cm (♂), 3 cm (♀)

Blütezeit

April bis Mai

Zapfen

Form Länglich-eiförmig, gestiefelt
Farbe Reif braun bis graubraun
Größe 4 -11 cm lang, 2-4 cm breit

Beschreibung

Die Douglasie ist eine in Nordamerika weit verbreitete Nadelbaumart, welche sich dort an viele verschiedene Klimaverhältnisse anpassen konnte. Sie bildet innerhalb der Kieferngewächse die eigene Gattung Pseudotsuga. Durch den schottischen Botaniker und Namensgeber David Douglas kam sie im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa und wird in Deutschland bereits seit über 100 Jahren forstlich angebaut. In Österreich gilt sie bereits als wichtige Wirtschaftsbaumart und konnte in vielen weiteren Ländern erfolgreich kultiviert werden (z. B. Neuseeland, Chile).

 

Man unterscheidet bei Pseudotsuga menziesii zwischen zwei Varietäten, die Küsten- und die Inlandform. In Deutschland wird die wuchsstärkere Küstenform, die Grüne bzw. Küsten-Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. menziesii), angebaut, welche sich resistenter gegenüber der für die nordamerikanischen Douglasien typischen Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae) zeigt. Diese kann im mitteleuropäischen Raum Höhen von bis zu 60 m erreichen, in Nordamerika kann sie sogar Höhen von über 100 m und einen BHD von bis zu 4,5 m erreichen. In seiner Heimat wird sie bis zu 1.000 Jahre alt.


Rolle im Klimawandel

Die Douglasie gilt nach mehreren jahrzehntelange wissenschaftlichen Anbauversuchen (besonders in Österreich) als anbauwürdig und durch ihre Robustheit und ihr schnelles Wachstum prädestiniert dazu, eine sehr wichtige Rolle im Klimawandel und im zukünftigen Wald zu spielen. Sie verträgt die sich zukünftig häufenden, länger andauernden Trockenperioden sehr gut und ließ sich bisher in bestehende einheimische Waldgesellschaften gut integrieren.

 

Sie gilt in Fachbereichen als nicht invasiv in Deutschland, da forstlich-praktische Erfahrungen zeigen konnten, dass durch eine kontrollierte Bestandsordnung die Ausbreitung sehr gut gesteuert werden kann.


Ökologie & Standort

Die Douglasie ist eine konkurrenzstarke und sehr raschwüchsige Halbschattenbaumart, welche ein tiefgründiges Herzwurzelsystem ausbildet. Sie zeichnet sich besonders durch eine äußerst breite Nährstoffamplitude und ihre Anspruchslosigkeit aus, kann auch auf wasser- und nährstoffarmen Standorten hohe Zuwachs- und Wertleistungen erbringen und trägt mit ihrer guten Streuzersetzung zu einer Bodenpflege bei. Ein optimales Wachstum zeigt sie aber auf frischen, tiefgründigen, leichten bis mittelschweren Böden. Dazu gilt sie als äußerst robust gegenüber klimatischen Extremen (z. B. Dürre und kalte Winter) und ist sturmfest. Dies macht sie ebenfalls zu einer guten Alternative zu unserer heimischen Fichte, da sie deren Wuchsleistung sogar übertreffen kann.

Schadfaktoren

Im juvenilen Stadium zeigt sich die Douglasie sehr empfindlich gegenüber Frost und Frosttrocknis und sollte deshalb unter Schirm und mit Seitenschutz angepflanzt werden. Bei der Pflanzung sollte unbedingt eine Austrocknung der Setzlinge verhindert werden.

Die adulte Pflanze ist sehr robust und zeigte bisher nur geringe Dispositionen gegenüber heimischen Schaderregern, reagiert aber sehr empfindlich auf Wasserüberschüsse (Staunässe).

Waldbauliche Behandlungsempfehlung

Zum Waldbau mit der Douglasie bestehen bereits präzisere Ausführungen. Es werden je nach Standort 2.200 – 3.300 Stk./ha gepflanzt.

  • Jungwuchs (1,5 – 3,0 m Oberhöhe): in geschlossenen Beständen evtl. Nachlichtungen bei unzureichendem Wachstum (besonders bei Vor- und Nachanbauten)
     
  • Dickung (3,0 – 7,0 m Oberhöhe): Reduzierung auf 1.600 – 2.000 Stk./ha unter Berücksichtigung der Erhaltung der Mischbaumartenanteile. Nachlichtungsmaßnahmen bei Vor- und Nachanbauten spätestens hier notwendig
     
  • Läuterung, Z-Baum-Auswahl (7,0 – 12,0 m Oberhöhe): 150 – 200 Z-Baumanwärter pro Hektar (Beurteilung nach Vitalität, Gradschaftigkeit, gut entwickelte Kronen und geringe Astdurchmesser)

  • Durchforstung (bis über 20 m Oberhöhe): Überprüfung der Z-Bäume auch bereits ab 12,0 m Oberhöhe und ggf. Ästen und Entnahme von Bedrängern. Bei zu starkem Schirm ist eine weitere Auflichtung nötig

  • Zielstärkennutzung: in Abstimmung mit der (natürlichen) Verjüngung, um einen gut strukturierten und ungleichaltrigen Mischbestand zu gewährleisten. Bei nicht reifen, aber gut entwickelten Douglasien ist eine Wertästung erforderlich (Totasterhalter)

 Möglich sind Vergesellschaftungen mit der Rotbuche (Fagus sylvatica), der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris) und/oder der Gemeinen Fichte (Picea abies).



Holzeigenschaften und Verwendung

Das kernbildende Holz ist sehr strukturiert und besitzt eine dekorative Farbgebung. Es ist gut bearbeitbar und besitzt eine mäßige Dauerhaftigkeit.

 

Die Qualität und Eigenschaft des allgemein beliebten Holzes korrelieren mit der Jahrringbreite. Holz mit eng stehenden Jahrringen ist dauerhaft und ist vielseitig im Außen- und Rahmenbau einsetzbar sowie als Holz für Fußböden, Treppen oder Fenster gut geeignet. Feine Qualitäten werden besonders für Segelmasten und Dekor-Furniere nachgefragt. Momentan sind die europäischen Qualitäten nur unbefriedigend und entsprechen nicht denen der amerikanischen Importe.  


Herkünfte


853 01

Nordwestdeutsches Tiefland mit Schleswig-Holstein

               

 

853 02

Nordostdeutsches Tiefland außer Schleswig-Holstein

   

 

853 03

Mittel- und Ostdeutsches Tief- und Hügelland

 

 

853 04

West- und Süddeutsches Hügel- und Bergland sowie Alpen, kolline Stufe

 

 

853 05

West- und Süddeutsches Hügel- und Bergland sowie Alpen, montane Stufe

 

 

853 06

Südostdeutsches Hügel- und Bergland

 

 




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Bilder

Douglasie Forst
Douglasie im Forst


Quellen

Bauhus, J.; Bindewald, A.; Michiels, H. G. (2017): Waldbauliche Potenziale, Risiken und Invasivitätsbewertung der Douglasie. AFZ-DerWald 9/2017, S. 34-36.


GD-Holz (2020): Douglasie – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/douglasie.html.


Göttinger Forstwissenschaften (2015): Potenziale und Risiken eingeführter Baumarten – Baumartenportraits mit naturschutzfachlicher Bewertung. Universitätsverlag Göttingen, Band 7.


Niedersächsische Landesforsten (2008): Entscheidungshilfen zur Behandlung und Entwicklung von Douglasienbeständen. Waldbau-Merkblätter der Niedersächsischen Landesforsten (NLF).


Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (Sachen-Anhalt) (2016): Merkblatt zur Bewirtschaftung von Douglasienbeständen des Landes Sachsen-Anhalt.


Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.


Ruhm, W.; Englisch, M.; Schönauer, H.; Geburek, Th.; Perny, B.; Neumann, M. (2016): Douglasie (Pseudotsuga menziesi). BFW-Praxisinformation 41: S. 33 – 36.


Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.