Pinus sylvestris
Herkunft: ohne
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Größe: 15-30cm
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ extrem anspruchslos
+ sehr gut gewappnet gegen Trockenheit, Frost und Hitze
+ gedeiht sowohl auf trockenen als auch auf nassen Böden
+ Holz mit reichlich Nutzungsmöglichkeiten
Nachteile:
- konkurrenzschwach durch geringe Schattentoleranz
- große Bandbreite an Schadorganismen
Gemeine Waldkiefer - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Kegelförmige, später vielgestaltige, unregelmäßige Krone, junge Rinde fuchsrot, später grau- bis rotbraun und stark gefurcht |
Höhe | 20 – 45 m |
Durchmesser (BHD) | 1,5 – 2 m |
Wuchstempo |
mäßig (in der Jugend raschwüchsig) |
Wurzelsystem | Pfahl- bis Herzwurzler |
Lebenserwartung | 300 – 600 Jahre |
Hiebreife | 80 – 140 Jahre |
Verbreitung | Heimisch (Europa bis zum Polarkreis und Zentralasien) |
Boden | Anspruchslos; lehmig-sandig, frisch-feucht, kalkarm |
pH-Wert | 5,5 – 6,5 |
Nährstoffbedarf | niedrig |
Wasserbedarf | niedrig |
Lichtbedarf | Lichtbaumart |
Jahrestemperatur (Ø) | -4 – 13 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | mäßig |
Frosthärte | hoch |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 2 x 0,6 m; 2 x 0,8 m |
Verbiss |
mäßig |
Konkurrenzkraft |
mäßig |
Aussehen | Heller Splint mit rotbraunem Kernholz, markante Abgrenzung der Jahrringe, gefladert |
Rohdichte | 510 – 550 kg/m³ |
Besonderheit |
Mit das wichtigste Massenholz in der Holzwerkstoff- und Papierindustrie |
Verwendung |
Bauholz, Fußböden, Innenausbau, Möbel, Türen, Fenster, Holzwerkstoffe, Zellstoff, Papier |
Form | Lang, spitz, starr, zu zweit an Kurztrieben |
Größe | 4 – 10 cm lang |
Farbe |
Gelb- bis graugrün |
Laub |
immergrün |
Form | Zäpfchen, walzenförmig an Langtrieben (♂), aufrecht an Triebspitzen (♀) |
Farbe | Gelb (♂), dunkelrot bis violett (♀) |
Größe |
0,5 - 0,8 cm (♂), kleiner (♀) |
Blütezeit |
Mai - Juni |
Form | Eiförmig |
Farbe | Zunächst grün, dann graubraun |
Größe | 2 – 7 cm lang |
Reife | November im zweiten Jahr |
Die Gemeine Kiefer bzw. Waldkiefer ist die zweithäufigste Hauptwirtschaftsbaumart in Deutschland. Sie wird seit knapp 200 Jahren flächenmäßig in Deutschland angebaut. Sie besitzt ein weit verbreitetes Vorkommen vom Polarkreis bis in die Türkei und Zentral-Asien, wo sie bis auf 2.100 m ü. NN bis an die Waldgrenze wachsen kann. Vereinzelte isolierte Areale befinden sich auch in Schottland und den Pyrenäen. Dadurch entstand eine sehr heterogene Palette an Klimarassen.
Die hier heimische Waldkiefer ist wuchskräftig, flachkronig und erreicht eine maximale Höhe von 45 m, ein Alter von 600 Jahren und BHDs von mehreren Metern.
Da P. sylvestris von Natur aus eine hohe Trockenheitstoleranz besitzt und keine hohen Ansprüche an ihren Standort stellt, wird ihre Bedeutung im Zuge des Klimawandels in Deutschland potenziell zunehmen. Jedoch bestehen Zweifel, ob die zukünftig wärmeren Temperaturen vitale Kiefernbestände wirklich begünstigen. Kiefernbestände sind aber aus naturschutzfachlicher und landeskultureller Sicht unbedingt zu erhalten, um bspw. die durch Heide- und Streunutzung stark degradierten Standorte (z. B. Lüneburger Heide) zu renaturieren.
Die Kiefer ist eine äußerst bescheidene Lichtbaumart. Die Wuchsleistungen sind zwar wie bei anderen Baumarten auch von der Nährstoff-, Wasser- und Lichtversorgung abhängig, sind aber auch auf ungünstigen und extremen Standorten gut, wo sonst andere Baumarten nicht mehr anwachsen können. Durch ihre Anspruchslosigkeit wächst sie von Natur aus sowohl auf feuchten Moorböden als auch auf sehr armen Sandböden, um den Konkurrenzdruck konkurrenzfähiger Baumarten auf besseren Standorten zu entweichen. Am besten gedeiht sie auf lehmigen Sanden im kühl-kontinentalem Klima mit einer freigestellten Krone. Warm-feuchte Standorte werden von der Waldkiefer gemieden.
Die Waldkiefer kann ihre Wurzelbildung je nach Standort variieren. Sie bildet auf lockeren, tiefgründigen Sanden ein Pfahl- und auf nährstoffreicheren Lehm- oder Tonböden ein Herzwurzelsystem aus. Auf flachgründigen und steinigen Untergrund ist sie sogar zu einem Flachwurzelsystem in der Lage.
Gegen abiotische Schädigungen ist die Gemeine Kiefer weitgehend resistent. Witterungsextreme und länger anhaltende Trockenphasen können den Baum allerdings schwächen und ihn empfindlicher gegenüber Schadorganismen machen. Die Kiefer reagiert zudem empfindlich auf Immissionen. Hohe Stickstoff- und Schwefeldioxideinträge in der Luft reagieren mit Wasser zum „Sauren Regen“, welcher die Pflanzen akut beschädigen kann.
Die Kiefer ist der Nadelbaum mit der größten Anzahl an forstlichen Schädlingen, die zum größten Teil in standortsfremden Reinbeständen bei ungünstigen Witterungseinflüssen vorkommen. Die wichtigsten Schädlinge sind die Nonne (Lymantria monacha) und die Kiefernnadelschütte (Lophodermium pinastri).
Die Gemeine Kiefer ist forstlich sehr pflegeleicht. Die waldbauliche Behandlung ähnelt denen anderer Lichtbaumarten wie z. B. die der europäischen Lärche (Larix decidua).
Typischerweise wird die Waldkiefer mit der Eiche (Quercus robur ssp.) und der Rotbuche (Fagus sylvatica) vergesellschaftet, selten auch mit unterschiedlichen Tannenarten.
Das markant durch die Jahrringe gefladerte Holz ist mäßig dauerhaft, besitzt ein rotbraunes Kernholz und bedient eine breite Nutzungspalette. Verwendet wird es unter anderem als Bauholz für tragende Wände und Decken, als Holz für Fußböden, Treppen, Verkleidungen, Möbel, Türen oder Fenster. Es ist zudem eines der wichtigsten Massenhölzer für die Holzwerkstoff-, Zellstoff- und Papierindustrie.
Bayrische Forstverwaltung für Wald und Forstwirtschaft (2019): Praxishilfe – Klima, Boden, Baumartenwahl. Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan. LWF Wissen.
GD-Holz (2020): Kiefer – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/kiefer-1.html.
Hessenforst (2016): Hessische Waldbaufibel – Grundsätze und Leitlinien zur naturnahen Wirtschaftsweise im hessischen Staatswald. Februar 2016, HessenForst.
Niedersächsische Landesforsten (2019): Klimaangepasste Baumartenwahl in den Niedersächsischen Landesforsten. Aus dem Walde – Schriftreihe Waldentwicklung in Niedersachsen, Heft 61. Niedersächsische Landesforsten, NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Universität Göttingen (2020): Pinus sylvestris/Waldkiefer, Föhre. https://www.uni-goettingen.de/de/pinus+sylvestris+/+waldkiefer%2c+f%c3%b6hre/36741.html.
Walentokowski, H.; Kölling, C.; Ewald, J. (2007): Die Waldkiefer – bereit für den Klimawandel? LWF Wissen 57, S. 37 – 46.