Carya ovata
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ wächst auf sehr nassen Böden
+ sehr klimarobust und unempfindlich gegenüber Frost und Trockenheit
+ wirtschaftlich gefragtes Holz
+ sehr schmackhafte Nussfrüchte
Nachteile:
- benötigt für ein gutes Wachstum nährstoffreiche Standorte
- hoher Pflegeaufwand u.a. durch Verbissgefährdung
- langsames Wachstum und hoher Platzbedarf
Schuppenrinden-Hickory - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Gerader Stamm mit aufrechter pyramidenförmiger und schmaler Krone, graue bis braune Borke spreizt sich im Alter in schindelartigen Platten ab (Name!) |
Höhe | 25 - 45 m |
Durchmesser (BHD) | 0,3 – 0,9 (1,2) m |
Wuchstempo |
Mäßig (in der Jugend langsam) |
Wurzelsystem | Pfahlwurzler (sehr tiefreichend, im Alter sehr weitreichend) |
Lebenserwartung | 350 Jahre |
Hiebreife | 130 – 140 Jahre |
Verbreitung | Nordöstliches Nordamerika bis in die Bergregionen Mexikos |
Boden | Feucht bis nass, basisch, tiefgründig, durchlässig, lehmig-tonig |
pH-Wert | 6 - 8 |
Nährstoffbedarf | mäßig - hoch |
Wasserbedarf | hoch |
Lichtbedarf | hoch (in der Jugend schattentolerant) |
Jahrestemperatur (Ø) | 4 – 20 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | mäßig – hoch |
Frosthärte | hoch |
Pflanztermin | Herbst |
Pflanzabstand | 3 x 3 m; 4,5 x 4,5 m; 6 x 6 m |
Verbiss |
mäßig - hoch |
Konkurrenzkraft |
niedrig |
Aussehen | Kern hell- bis rötlichbraun, gelber Splint, deutliche Jahrringstruktur |
Rohdichte | 700 – 880 kg/m³ |
Besonderheit |
Sehr hart und fest |
Verwendung |
Bauholz, Möbel, Werkzeugstiele, Sportgeräte, Schlagzeugsticks, Räucherholz |
Form | Gefiedert, Blättchen eiförmig bis elliptisch, zugespitzt, gesägt |
Größe | 20 – 40 cm lang |
Herbstfärbung |
Goldgelb |
Laub |
Sommergrün |
Form | Lange Kätzchen mit kleinen Blüten in dichten Büscheln |
Farbe | gelbgrün bis grün-braun |
Größe |
Kätzchen 10 - 15 cm lang |
Blütezeit |
März - Mai |
Form | Kugelig bis elliptisch |
Farbe | Weißlich bis hellgrün-bräunlich |
Größe | 2,5 – 4 cm lang, 0,4 – 1,5 cm dick |
Reife | August - Oktober |
Essbar | genießbar (süß) |
Die Gattung der Hickory-Arten (Carya) war vor der letzten Eiszeit mit einigen Vertretern auch in Europa heimisch. Heute decken sie von Mexiko bis zum südlichen Teil Kanadas zahlreiche verschiedene Standorte ab und gelten als wichtige Wirtschaftsbaumarten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die winterharten Hickories werden im Zuge des Klimawandels und der Wiederbepflanzung ehemaliger Eschenstandorte auch in Deutschland relevanter. Der Schuppenrinden-Hickory, auch Schindelborkiger Hickory genannt, ist ein Vertreter, welcher neben seiner Standortseignung auch ein geschätztes Holz liefern kann. Carya ovata ist neben Carya glabra (Spottnuss) und Carya illinoinensis (Pekannuss) die wirtschaftlich wichtigste Hickory-Art in Nordamerika und dort auch am weitesten verbreitet. Anbauerfahrungen in Europa existieren kaum, vereinzelt findet man die Hickories in Stadtwäldern und botanischen Gärten.
Auf optimalen Standorten erreicht er annähernd die Wuchsleistung von Esche und Traubeneiche, wird 20 – 30, maximal 40 m hoch, 0,3 – 0,6 m stark und erreicht ein Alter von über 350 Jahre.
Das sehr große Verbreitungsgebiet des Schuppenrinden-Hickory spricht für die sehr gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen. Zwar stellt er etwas höhere Nährstoffansprüche an den Boden, ist jedoch prädestiniert für tonige, wechselfeuchte bis nasse, grundwasserbeeinflusste Standorte wie zum Beispiel Auwälder. Eine typische heimische Baumart dieses Waldtyps ist die Esche, dessen Bestand tragischerweise durch das Eschentriebsterben stark zurückgeht. Eine klimarobuste Alternative wie der Hickory können sowohl diese Standorte wieder besiedeln als auch einen passenden Ersatz für das wertvolle Eschenholz darbieten.
Neben dem Holz bietet der Schuppenrinden-Hickory noch große Nüsse, welche sowohl für Mensch als auch für Tier (besonders für Wildschweine) als Delikatesse gelten.
Bevorzugt werden basische, feuchte bis nasse, lehmig-tonige und tiefgründige Böden mit einer guten Nährstoffversorgung, gedeiht aber auf fruchtbaren Böden auch auf sonnenexponierten, trockenen Hängen. In der Jugend ist besonders das sehr langsame Wachstum charakteristisch für die Hickory-Arten, da sie in den ersten Jahren zunächst eine kräftige Pfahlwurzel ausbilden, welche in den ersten drei Jahren 0,3 – 0,9 m tief wächst.
C. ovata ist im Anfangsstadium relativ schattentolerant, benötigt für ein schnelleres Wachstum mit fortschreitender Zeit aber immer mehr Licht. Unter Schirm gilt C. ovata als fähig, mehrere Jahre lang auszuharren und nach einer Freistellung schnell und ohne große Einbußen in der Wuchsleistung zu reagieren.
Im natürlichen Herkunftsgebiet befallen vielerlei Schadorganismen den Hickory, wenige davon wirken pathogen. Einige Virus-Typen, welche von saugenden Insekten übertragen werden, können sich tödlich auf die Pflanze auswirken.
Im der Jugendphase muss der Baum vor Verbiss geschützt werden. Er reagiert besonders empfindlich auf Wurzelschäden durch Nagetiere. Gegen Sturm, Frost oder Trockenheit zeigt er sich sehr robust.
In Nordamerika werden im Bestand individuelle Pflanzverbände, jedoch weite Abstände zwischen 4,5 und 6 m empfohlen. Auf kleineren Flächen (Schad- oder Ausfallfächen) können kürzere Pflanzabstände von ca. 3 m gewählt werden. Hickory-Arten erreichen nach durchschnittlich 130 – 150 Jahren die Hiebsreife.
In Nordamerika kommen sie als Mischbaumart fast ausschließlich in lichteren Laubmischwäldern vor und sind dort mit verschiedenen Eichen- und Ahornarten und dem Tulpenbaum vergesellschaftet.
Das zähe, schwere und sehr harte Holz besitzt einen hell bis leichtrötlich-braunen, matt glänzenden Kern, welcher vom gelben Splint klar abgesetzt ist. Als Ring- bis Halbringporer besitzt eines klare Struktur. Das hohe Gewicht schlägt sich im ungleichem Quell- und Schwindverhalten nieder, was eine Trocknung kompliziert macht. Zwar ist es nur wenig dauerhaft, wird in Nordamerika aber aufgrund der sehr guten Festigkeitseigenschaften als Bau- und Konstruktionsholz genutzt. Neben der Verwendung für Möbel und Fußböden ist es besonders bekannt als Spezialholz für Werkzeugstiele, Sportgeräte, Schlagzeugssticks und als traditionelles Räucherholz für Fleisch und Fisch kaum zu ersetzen.
GD-Holz (2020): Hickory – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/hickory.html.
Graney, D. L. (2020): Carya ovata (Mill.) K. Koch - Shagbark Hickory. USDA Service, https://www.srs.fs.usda.gov/pubs/misc/ag_654/volume_2/carya/ovata.htm.
Mettendorf, B. (2016): Eingeführte Baumarten als Alternative zur Esche. AFZ-DerWald 08/2016, S. 13-17.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.