Larix x eurolepsis
Herkunft: 838 00
Qualität: 2-jährig 1/1 im Container
Größe: 30-50cm
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ extrem wüchsig
+ beachtliche Frost- und Winterhärte
+ weniger empfindlich gegenüber Trockenheit als die Europäische Lärche
+ sehr gut geeignet für die Besiedlung stark geschädigter Standorte (z.B. Schadflächen)
Nachteile:
- konkurrenzschwach
- Anbauversuche sind noch in der Erforschung
Hybridlärche - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Anfangs kegelförmige, später mäßig breit ausladende Krone, Äste an der Spitze aufstrebend, rotbraune Borke später graubraun und tief gefurcht |
Höhe | 30 – 40 m |
Durchmesser (BHD) | Bis über 2 m |
Wuchstempo |
Raschwüchsig (besonders in der Jugend) |
Wurzelsystem | Pfahl-, später Herzwurzler (tiefreichend) |
Lebenserwartung | Bis zu 500 Jahre |
Hiebreife | 25 – 40 Jahre |
Verbreitung | Hybrid aus L. decidua und L. kaempferi (Ursprung Schottland) |
Boden | Standorttolerant; frisch, nährstoffreich, lehmig-tonig, tiefgründig, kalkreich |
pH-Wert | 5,5 - 7 |
Nährstoffbedarf | niedrig - mäßig |
Wasserbedarf | mäßig - hoch |
Lichtbedarf | Lichtbaumart |
Jahrestemperatur (Ø) | 3 – 8 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig |
Frosthärte | mäßig – hoch (spätfrostgefährdet) |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 2 x 2 m; 2 x 2,5 m; 3 x 3 m |
Verbiss |
hoch |
Konkurrenzkraft |
niedrig |
Aussehen | Rötlich bis orangebrauner Kern vom helleren Splint abgesetzt, klare Struktur |
Rohdichte | Ca. 450 – 500 kg/m³ (noch in der Forschung) |
Besonderheit |
Holzeigenschaften werden noch ermittelt; gute Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit, beliebt im Außenbereich |
Verwendung |
Konstruktionsholz, Möbel, Fenster, Fußböden |
Form | An Kurztrieben in dichten Büscheln, oberseits flach, schmal |
Größe | 1,5 – 3 cm lang |
Farbe |
Bläulich grün, im Herbst goldgelb |
Laub |
sommergrün |
Form | Zapfenähnlich, eiförmig bis kugelig, nach unten gekrümmt (♂), aufrecht (♀) |
Farbe | Gelblich-braun (♂), purpur (♀) |
Größe |
1,5 – 2 cm lang |
Blütezeit |
April - Mai |
Form | Breit eiförmig bis kugelig |
Farbe | Hellbraun |
Größe | 2 – 4 cm lang |
Reife | September - November |
Die ersten natürlichen Kreuzungen der Hybridlärche entstanden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im schottischen Hochland (Dunkeld Estate). Seitdem wird die Hybridlärche gezielt gezüchtet und erhält in den letzten Jahren, auch bedingt durch den Klimawandel, immer mehr Beachtung, da sie sich deutlich raschwüchsiger und auch robuster gegenüber klimatischen Schadrisiken als ihre Mutterbaumarten zeigt.
Unter optimalen Bedingungen wird die Hybridlärche 500 Jahre alt und erreicht Dimensionen von 50 m Höhe und mehr als 2 m Stärke.
Durch ihre enorme Raschwüchsigkeit und ihre hohe Toleranz gegenüber Trockenheit und kalkhaltigen, nährstoffarmen Böden und ihrem Pioniercharakter wird ihre Bedeutung als „Klimabaumart“ und als Alternative zu den herkömmlichen Lärchen-Arten potenziell noch weiter zunehmen. Hierzu bietet die Hybridlärche auf optimalen Standorten durch ihr tiefgründiges Wurzelsystem und ihre gute Feindurchwurzelung eine hervorragende Feinerschließung des Bodens, sodass anspruchsvollere Baumarten die Möglichkeit erhalten sich anzusiedeln.
Als Pionierbaumart ist sie ausgesprochen lichtbedürftig und meidet schattige Standorte mit seitlichem Konkurrenzdruck. Diese Faktoren bestimmen auch hauptsächlich die Wuchsleistung der Hybridlärche, welche besonders im Jungwuchsstadium einen starken Höhenwuchs vorweist.
Daher gedeiht sie optimalerweise auf sehr lichtexponierten und sommerwarmen Lagen, besonders auf Südhängen oder Plateaus. Als Standort favorisiert sie frische, nährstoffreiche, lehmig-tonige und tiefgründige Böden, welche eine hohe Wasserhaltekraft vorweisen. Sie kann aber auch nährstoff- und humusarme und sowohl sehr saure als auch sehr basische Böden besiedeln und bildet unabhängig vom Ausgangsgestein ihr intensives Herzwurzelsystem aus. Flachgründige, staunasse und nährstoffarme Sanden werden gemieden. In kontinentalen Tieflandgebieten auf atlantisch geprägten und spätfrostgefährdeten Lagen sowie im kalt-feuchten Bergland versagt sie ebenfalls.
Sollte die Lichtversorgung stimmen, verträgt sie hochsommerliche Hitze und Trockenheit sowie längere Perioden stärkeren Niederschlags und sehr tiefe Temperaturen (bis -40 °C).
Wie bei der Europäischen Lärche können vermehrt biotische Schädigungen auftreten. Gegenüber abiotischen Schadfaktoren zeigt sich die Hybridlärche allerdings robuster als die natürlichen Gattungsvertreter. Die potenziellen biotischen Schadrisiken sind dieselben wie bei L. decidua.
Lärchenpflanzungen werden aktuell häufig auf Freiflächen begründet, da günstige Wuchsbedingungen im geschlossenen Bestand durch zu hohe Rohhumusauflagen, die Bodenvegetation und eine zu starke Überschirmung nicht gegeben sind. Begünstigt werden soll die auf Stör- oder Kalamitätsflächen ankommende Naturverjüngung. Mit Rücksicht auf die Erhaltung von Lichtbaumarten sind flächige Hiebsformen teilweise zulässig geworden. Für eine erfolgreiche Entwicklung der Jungpflanzen bietet sich die Pflanzung von 3-jährigen Vorschulpflanzen an, um einen Vorsprung im Höhenwachstum gegenüber anderen Mischbaumarten und der Begleitvegetation zu gewährleisten. Bisher wird der Anbau der Hybridlärche auf schlechteren bis mittleren Standorten außerhalb des Verbreitungsgebietes der Europäischen Lärche empfohlen, um hauptsächlich ungewollte Hybridisierungen zu vermeiden. Behandlungsempfehlung wie bei L. decidua:
Als häufigste Mischbaumart ist die Rotbuche (Fagus sylvatica) zu nennen, welche in Mischbestände mit der Lärche gruppenweise beigemischt wird und als Unterstand dienen soll, um durch ihre Bodenbeschattung das Aufkommen der Konkurrenzvegetation zu unterdrücken. Frische Kiefernstandorte eignen sich auch gut für eine erfolgreiche Entwicklung der Lärche. Schlechte Wuchserfolge zeigen sich in der Mischung mit der Fichte (Picea abies), welche die Lärche seitlich bedrängt. Die Situation kann durch eine frühzeitige Freistellung der Lärche etwas verbessert werden.
Das Holz besitzt einen vom Splint farblich abgesetzten, rötlich bis orangebraunen Kern. Es ist mäßig dauerhaft, sehr hart, aber gut bearbeitbar. Aufgrund des deutlich schnelleren Wachstums von Larix x eurolepis ändert sich auch die Jahrringstruktur und damit die Früh- und Spätholzanteile des Holzes. Welche Auswirkungen die resultierenden breiteren Jahrringe auf die Holzeigenschaften haben, wird aktuell noch untersucht. Es kann eventuell von etwas schlechteren Festigkeitseigenschaften im Vergleich zum natürlichen Lärchenholz ausgegangen werden.
Die Bedeutung des Lärchenholzes nimmt in der deutschen Holzwirtschaft, vor allem als Austauschholz für Tropenhölzer im Garten- und Landschaftsbau immer mehr zu. Da der Waldflächenanteil der europäischen Lärche in Deutschland allerdings nur ca. 3 % beträgt und somit den Bedarf nicht decken kann, wird aktuell das meiste Lärchenholz aus Sibirien importiert (Larix sibirica), welches als qualitativ hochwertiger gilt, da das Holz engringiger und astfreier und somit für tragende Zwecke besser geeignet ist.
Das Holz der Lärche ist ein vielseitige verwendbares Konstruktionsvollholz für Innen- und Außenanwendung, Möbel- und Fensterbau und Fußböden.
Bayrische Forstverwaltung für Wald und Forstwirtschaft (2019): Praxishilfe – Klima, Boden, Baumartenwahl. Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan. LWF Wissen.
Erlbeck, R.; Haseder, I.; Stinglwagner, G. (2016): Das Kosmos Wald- und Forstlexikon. Verlag Kosmos, 6. Auflage. ISBN: 978-3-440-15219-5.
GD-Holz (2020). Lärche – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/laerche.html.
Geburek, T.; Schüler, S. (2011): Hybridlärche - eine "Baumart" mit Potenzial. BFW-Praxisinformation 25: 14 – 16.
Hessenforst (2016): Hessische Waldbaufibel – Grundsätze und Leitlinien zur naturnahen Wirtschaftsweise im hessischen Staatswald. Februar 2016, HessenForst.
Konnert, M.; Jenner, R.; Nickl, A. (2017): Forstliches Vermehrungsgut und Genetik der Europäischen Lärche. LWF-Wissen 69.
Niedersächsische Landesforsten (2019): Klimaangepasste Baumartenwahl in den Niedersächsischen Landesforsten. Aus dem Walde – Schriftreihe Waldentwicklung in Niedersachsen, Heft 61. Niedersächsische Landesforsten, NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Universität Göttingen (2020): Larix decidua – Europäische Lärche – Standort im Forstbotanischen Garten: Quartier der Nadelgehölze. https://www.uni-goettingen.de/de/larix+decidua+/+europ%c3%a4ische+l%c3%a4rche/101586.html.