Cedrus atlantica
Qualität: 2j.vS 1/1 Quickpot
Größe: 20-30cm
Herkunft: ohne
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Kurz und knapp |
+ anspruchslos, auch für Freiflächen geeignet
+ wuchsstark
+ ausgesprochen trockenresistent und frosthart
+ bildet einen geraden Stamm mit wertvollem Nutzholz
Nachteile:
- nicht geeignet für saure und feuchte Böden
- verbissgefährdet
- wenige Anbauerfahrungen in Deutschland
Atlaszeder - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Anfangs breit kegelförmige, im Alter unregelmäßig ausladende bis abgeflachte Krone |
Höhe | 30 – 50 m |
Durchmesser (BHD) | 0,8 – 1,5 m |
Wuchstempo |
Mäßig |
Wurzelsystem | Pfahlwurzler (tiefreichend) |
Lebenserwartung | 600 - 900 Jahre |
Hiebreife | ca. 150 Jahre |
Verbreitung | Nordafrika (Marokko, Algerien) |
Boden | Anspruchslos mit hoher Standorttoleranz; silikatisch, basenreich, tiefgründig, gut drainiert |
pH-Wert | 6 – 8 |
Nährstoffbedarf | gering - mäßig |
Wasserbedarf | gering - mäßig |
Lichtbedarf | Lichtbaumart (in der Jugend schattentolerant) |
Jahrestemperatur (Ø) | 7,5 – 15 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig |
Frosthärte | hoch (in der Jugend spätfrostgefährdet) |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 2,5 x 2,5 m; 2 x 3 m |
Verbiss |
Mäßig - hoch |
Konkurrenzkraft |
Niedrig |
Aussehen | Splint blass weißlich, Kernholz rötlich-braun |
Rohdichte | 420 – 660 kg/m³ |
Besonderheit |
Langlebiges und beständiges Kernholz mit Bauholzqualität und charakteristischem Geruch |
Verwendung |
Bauholz, Möbel (auch Außenbereich), Schiffsbau, Zellstoff |
Form | Rosettig an Kurztrieben, kurz zugespitzt |
Größe | 1,5 – 2,5 cm lang |
Farbe |
Grün bis bläulich |
Laub |
immergrün |
Form | Aufrechte Ähren |
Farbe | Blassgelb (♂), grün bis rötlich (♀) |
Größe |
3 - 4 cm lang (♂), 1 cm lang (♀) |
Blütezeit |
September bis Oktober |
Form | Fassförmig, an der Spitze angeflacht |
Farbe | Reif hellbraun |
Größe | 5 – 8 cm lang, 3 – 5 cm breit |
Reife | Nach 2 – 3 Jahren |
Die Atlaszeder ist ein mächtiger Nadelbaum, welcher das Atlasgebirge (bis 2.400 m ü. NN) und die umliegenden tieferen Lagen Marokkos und Algeriens besiedelt. Heute ist das natürliche Verbreitungsgebiet durch Waldweide und Übernutzung stark zersplittert und beträgt ca. 140.000 ha. Dort wächst die Atlaszeder meist auf den stark degradierten Standorten der Bergregionen.
In Europa wird C. atlantica seit Anfang des 19. Jahrhundert als Park- und Zierbaum angepflanzt. Mit algerischen Herkünften (Tell-Atlas) werden seit Mitte des 19. Jahrhunderts Brachflächen in Frankreich erfolgreich wieder aufgeforstet. Aktuell belaufen sich die französischen Atlaszeder-Bestände auf ca. 20.000 ha und gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Wertholzproduktion. Forstliche Anbauten in Deutschland bestehen noch nicht, allerdings konnten eindrucksvolle Wuchsleistungen von Einzelbäumen und Kleinbeständen im Rheintal und im Weinheimer Exotenwald beobachtet werden. In Weinheim verloren die Atlaszedern nach dem extremen Winter 1928/29 alle Nadeln, konnten sich aber vollständig erholen.
C. atlantica wächst zu einem beachtlichen Waldbaum heran und kann Höhen von maximal 50 m, einem BHD von bis zu 6 m und ein Höchstalter von 900 Jahren erreichen.
Bisherige Anbauerfahrungen in Mitteleuropa demonstrieren eindrucksvoll, dass die Atlaszeder sogar auf stark devastierten Flächen in der Lage ist Wertholz zu produzieren. Sie zeigt gute Resistenzen gegenüber Trockenheit und extrem tiefen Temperaturen und besitzt dabei eine gute Regenerations- und Anpassungsfähigkeit. Somit ist sie mit Hinblick auf die klimatischen Veränderungen hervorragend ausgestattet und anbauwürdig im Wald der Zukunft. Negative Auswirkungen und eine Invasivität auf die einheimischen Ökosysteme konnten bisher nicht beobachtet werden, die Atlaszeder ließ sich sehr gut in bestehende Waldgesellschaften integrieren.
Zwar gedeiht C. atlantica in ihrer forstlichen Nutzung vorwiegend auf degradierten Böden, kommt jedoch mit Vorliebe auf silikatischen bzw. basenreichen Standorten vor. Sonst ist sie auffallend anspruchslos und wächst sowohl auf flachen, nährstoffarmen und trockenen als auch auf fast nassen, nährstoffreichen und tiefgründigen Böden. Dabei kann sie durch ihr tiefreichendes Pfahlwurzelsystem (3 – 4 m) auch skelettreiche Böden besiedeln und besitzt auch dort eine hohe Standfestigkeit. Das Ausgangsgestein ist ebenso nahezu indifferent und kann aus Kalk, Dolomit, Basalt, Sandstein oder Schiefer bestehen. Standorte, welche sehr sauer, staunass und/oder wechselfeucht sind werden gemieden.
Die Atlaszeder erträgt Temperaturen von -28 °C bis +40 °C, die Kälteperioden sollte allerdings, besonders für Jungpflanzen, nicht zu lange andauern.
Auf schlecht mit Wasser versorgten, flachgründigen Standorten, auf denen es der Atlaszeder erschwert wird, ihr tiefreichendes Wurzelsystem zügig auszubilden, ist sie bei längeren Dürreperioden empfindlich gegenüber Trockenstress, da sie auch unter schlechten Bedingungen für gewöhnlich nicht ihr Wachstum unterbricht. Ältere Bäume sind jedoch ausgesprochen trockenresistent. Junge Bäume sind äußerst empfindlich gegenüber Spätfrost und Nassschnee, jedoch können durch passende Herkünfte die Risiken deutlich minimiert werden (südliche Provenienzen treiben eher aus).
Zwischen Ernte des vorherigen Bestandes und Bestandesbegründung sollte eine 1 – 3-jährige Pause stattfinden, da die Jungpflanzen sehr empfindlich gegen den Großen Braunen Rüsselkäfer (Hylobius abietis) sind, welcher die Bäume aus dem Altbestand als Habitat nutzt. Jungpflanzen werden zusätzlich gerne von Wild verbissen und geschält. Bei adulten Bäumen kann Epinotia cedricida Nadelverluste im Herbst und Winter verursachen. Ansonsten fällt die Atlaszeder nicht sonderartig mit biotischen Schaderregern auf. Schädlinge der heimischen Nadelbaumarten können auch vereinzelt bei der Atlaszeder auftreten (Armillaria spp.; Heterobasidion annosum; Thaumetopoea pityocampa).
Das leichte bis mittelschwere, mäßig dauerhafte Holz besitzt ein sehr breites Anwendungsgebiet. Neben der Verwendung als Ausstattungsholz für Möbel, den Schiffsbau den Innen- und dem Außenbereich ist es wegen seiner hohen Dichte und Stabilität ein gutes Bauholz. Das rötlich-braune Kernholz ist auch im dekorativen Bereich sehr gefragt. Zur Zellstoffgewinnung ist es gut geeignet.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (2017): Alternative Baumarten im Klimawandel: Artensteckbriefe – eine Stoffsammlung. Forst BW.
Huber, G.; Storz, C. (2014): Zedern und Riesenlebensbaum – welche Herkünfte sind bei uns geeignet? LWF Wissen 74, S. 63 – 71.
Šeho, M. (2019): Kurzportrait Atlaszeder (Cedrus atlantica (Endl.) Manetti ex Carrière). https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wuh_atlaszeder/index_DE.
Šeho, M.; Janßen, A. (2019): Alternativbaumarten im Klimawandel. LWF aktuell 123, S. 19-22.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.