Ökologie des Mischwaldes


 

Betrachtet man die positiven Auswirkungen eines Mischwaldes auf das ganze Ökosystem Wald, dann kann die Monokultur nicht das Wasser reichen. Eine Mischung aus Laub- und Nadelbäumen hat direkt Einfluss auf Nährstoff- und Wasserversorgung, Anfälligkeit gegenüber Schädlingen, Bodenstabilität, Biodiversität und die Reinigung von Luft und Trinkwasser.

 

 

Tiefwurzelnde Laubbäume haben Zugang zu Wasser und Nährstoffen aus tieferen Bodenschichten und können durch den Verlust der Blätter im Herbst die Humusbildung vorantreiben und so die Nährstoffe für flachwurzelnde Fichten verfügbar machen. Durch die intensivere Durchwurzelung wird die Wasserspeicherkapazität des Bodens ebenfalls erhöht. Je mehr Wurzeln im Boden sind, desto mehr kleine Hohlräume bilden sich in denen sich das Wasser speichert. So kann der immer häufig werdenden Trockenheit in der Vegetationsphase entgegengewirkt werden.

 

 

In einer Monokultur herrscht oft ein Überangebot einer bestimmten Nahrung, was einer spezialisierten Insektenart Tür und Tor öffnen kann. Das sieht man an den verheerenden Schäden des Borkenkäfers an Fichtenwäldern. Auch Pilze und andere Krankheiten haben so leichteres Spiel. In einem Mischwald hat man weniger Ausfälle, weil Schädlinge meistens nur bestimmte Arten angreifen und sich die Verbreitung besser eindämmen lässt.

 

Auch die Bodenstabilität profitiert von der besseren Durchwurzelung des Bodens und macht den Wald weniger anfällig für Windwürfe, Schneebrüche, aber auch für Hochwasser.

 

 

Besonders der Artenvielfalt kommt der Mischwald zu Gute. Mehr als 7000 Tierarten in Deutschland sind gefährdet und manche sogar vom Aussterben bedroht. Monokulturen tragen zum Artensterben einen beachtlichen Beitrag, weil vielen Tieren Nahrungsquelle genommen oder Lebensraum zerstört wird. Im Ökosystem Wald profitiert jeder Beteiligte von einer höheren Biodiversität. Der Laubabfall bietet Insekten und Mikroorganismen Nahrung und Schutz. Im Gegenzug zersetzen diese Lebewesen das Laub und machen so die Nährstoffe für die Bäume verfügbar. Der daraus entstehende Humus fungiert außerdem als Wasserspeicher und lässt die Böden nicht so schnell vertrocknen. Die Insekten dienen wiederum anderen Tieren als Nahrung und machen so den Wald attraktiver für Vögel und kleine Säugetiere, die sich dann um die haltlose Ausbreitung von Schädlingen kümmern können. 

 

 

Für den Menschen ist ein Mischwald von unschätzbarer Bedeutung hinsichtlich der Fähigkeit der Bäume die Luft zu reinigen und mit Hilfe des Bodens auch das Trinkwasser. Bäume leisten einen erheblichen Beitrag zur Verringerung von CO2 in der Luft und es wird geschätzt, dass in deutschen Wäldern aktuell ungefähr 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert werden oder umgerechnet sind das 4,4 Milliarden Tonnen CO2. Um eine Tonne CO2 aus der Luft zu filtern, werden in etwa 80 Buchen mit einer Höhe von über 20 Metern benötigt.

 

 

Ein Mischwald kann auch Schwierigkeiten bereiten, aber diese treten eigentlich nur bei mangelhafter oder unzureichender Planung auf. Die Hauptprobleme liegen bei unterschiedlichen Höhenwuchsgeschwindigkeiten, Lichtansprüchen, sowie Lebensdauer und Baumhöhe. Bäume sind vor allem in jungen Jahren sehr gefährdet. Das lässt sich allerdings alles durch standortangepasste Pflanzung der Bäume ausgleichen.