Pekannuss (Carya illinoinensis)

Alles von der Pflanzung über die Pflege bis hin zum Holz!


Pekannuss (Carya illinoensis)

 

Carya illinoensis 

Herkunft: ohne
Qualität: 2-jährig 1/1 im Container 

Größe: 30-50cm

Versand:  derzeit nicht lieferbar
 

ab 5,49€ je Pflanze
 

149,85 €

  • 7 kg
  • leider ausverkauft


Kurz und knapp

  • Staatsbaum des US-Bundesstaates Texas, welcher im südlich-zentralen Nordamerika (vor allem im Mississippi-Becken) natürlich verbreitet ist und dessen Zuchtformen mittlerweile aufgrund der schmackhaften Nüsse in Australien, Brasilien, Israel, Südafrika, Peru, China und auf Hawaii plantagenmäßig kultiviert werden 
  • Der Laubbaum wird bis zu 50 m  hoch, erreicht einen BHD von bis zu 2,1 m und bildet eine bis 10 m tief wachsende, mächtige Pfahlwurzel aus; in Kultur werden die Bäume zu Erntezwecken niedrig und mehrstämmig gehalten 
  • Bevorzugt feuchte, gut drainiert, alluviale und nährstoffreiche Lehmböden; Baum ist sehr trockenheits- und hitzetolerant und winterhart 
  • Das Holz wird wie die anderen Hickory-Arten zur Herstellung von Möbeln, aber auch für Fußböden und die Papierherstellung genutzt 
  • Einzelne Versuchsanbauten als Alternative zur Esche (Fraxinus excelsior) in Mitteleuropa mit bisher nur befriedigendem Wachstum (besonders in der Jugendphase)

Vorteile:

+ wächst auf sehr nassen Böden

+ sehr klimarobust und unempfindlich gegenüber Frost und Trockenheit

+ wirtschaftlich gefragtes Holz

+ sehr schmackhafte Nussfrüchte

 

Nachteile:

- benötigt für ein gutes Wachstum nährstoffreiche Standorte

- hoher Pflegeaufwand u.a. durch Verbissgefährdung

- langsames Wachstum und hoher Platzbedarf



Pekannuss - Steckbrief

Wuchs

Aussehen (Habitus)

Gerader Stamm mit aufrechter pyramidenförmiger und schmaler Krone, graue bis hellbraune Borke tief und unregelmäßig gefurcht

Höhe 30 - 50 m
Durchmesser (BHD) 1,2 - 2 m

Wuchstempo

mäßig (in der Jugend langsam)
Wurzelsystem Pfahlwurzler (sehr tiefreichend, im Alter sehr weitreichend)
Lebenserwartung   Bis 1.000 Jahre
Hiebreife 130 – 140 Jahre

Standort

Verbreitung Zentrales, südwestliches Nordamerika bis Zentral-Mexiko
Boden Feucht bis nass, basisch, tiefgründig, durchlässig, lehmig, tonig an Hanglagen
pH-Wert 4,5 - 8
Nährstoffbedarf mäßig - hoch
Wasserbedarf hoch
Lichtbedarf hoch (in der Jugend schattentolerant)
Jahrestemperatur (Ø) 8 – 18 °C
Trockenheitstoleranz hoch
Staunässetoleranz niedrig - Mäßig
Frosthärte hoch (in der Jugend spätfrostgefährdet)

Pflanzung

Pflanztermin Herbst
Pflanzabstand 3 x 3 m; 4,5 x 4,5 m; 6 x 6 m
Verbiss

mäßig - hoch

Konkurrenzkraft

niedrig

Holz

Aussehen Kern hell- bis rötlichbraun, gelber Splint, deutliche Jahrringstruktur
Rohdichte 700 – 880 kg/m³
Besonderheit

Sehr hart und fest

Verwendung

Bauholz, Möbel, Werkzeugstiele, Sportgeräte, Schlagzeugsticks, Räucherholz

Blatt

Form Gefiedert, Blättchen eiförmig lanzettlich, sichelförmig gebogen, zugespitzt, fein gesägt
Größe 30 – 55 cm lang
Herbstfärbung

Goldgelb

Laub

Sommergrün

Blütenstand

Form Lange Kätzchen mit kleinen Blüten in dichten Büscheln
Farbe Gelb bis grün-braun
Größe

Kätzchen 8 -15 cm lang

Blütezeit

April - Juni

Frucht

Form eiförmig bis elliptisch, dünnschalig
Farbe hellgrün-bräunlich
Größe 3 – 8 cm lang, 0,2 – 0,3 cm dick
Reife Oktober - November
Essbar genießbar (süß)

Beschreibung

Die Gattung der Hickory-Arten (Carya) war vor der letzten Eiszeit mit einigen Vertretern auch in Europa heimisch. Heute decken sie von Mexiko bis zum südlichen Teil Kanadas zahlreiche verschiedene Standorte ab und gelten als wichtige Wirtschaftsbaumarten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die winterharten Hickories werden im Zuge des Klimawandels und der Wiederbepflanzung ehemaliger Eschenstandorte auch in Deutschland relevanter. Die Pekannuss bzw. der Pekannussbaum oder Olivenfrüchtiger Hickory, ist ein Hickory-Vertreter der etwas wärmeren Regionen, welcher neben seiner Standortseignung auch ein geschätztes Holz liefern kann. Carya illionoinensis ist neben Carya glabra (Spottnuss) und Carya ovata (Schuppenrinden-Hickory) die wirtschaftlich wichtigste Hickory-Art in Nordamerika. Anbauerfahrungen in Europa existieren kaum, vereinzelt findet man die Hickories in Stadtwäldern und botanischen Gärten. Zur Gewinnung der schmackhaften Nüsse werden Kultursorten der Pekannuss großflächig in Plantagen angebaut, was sie in Nordamerika zum wichtigsten Nussbaum macht.

 

Auf optimalen Standorten erreicht sie annähernd die Wuchsleistung von Esche und Traubeneiche, wird 30 – 50 m hoch, 1,8 - 2 m stark und erreicht ein Alter von bis zu 1.000 Jahren.

 

Potenzielle Rolle im Klimawandel

Das große Verbreitungsgebiet der Pekannuss spricht für die sehr gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen. Zwar stellt sie etwas höhere Nährstoffansprüche an den Boden, ist jedoch prädestiniert für wechselfeuchte bis nasse, grundwasserbeeinflusste Standorte wie zum Beispiel Auwälder. Eine typische heimische Baumart dieses Waldtyps ist die Esche, dessen Bestand tragischerweise durch das Eschentriebsterben stark zurückgeht. Eine klimarobuste Alternative wie der Hickory können sowohl diese Standorte wieder besiedeln als auch einen passenden Ersatz für das wertvolle Eschenholz darbieten.

 

Neben dem Holz bietet die Pekannuss noch große Nüsse, welche sowohl für Mensch als auch für Tier (besonders für Wildschweine) als Delikatesse gelten und aus diesem Grund bereits weltweit angebaut werden.

 

Ökologie & Standort

Bevorzugt werden basische, feuchte bis nasse, lehmige und tiefgründige Böden mit einer guten Nährstoffversorgung, gedeiht aber auf fruchtbaren Böden auch auf sonnenexponierten, trockenen Hängen. In der Jugend ist besonders das sehr langsame Wachstum charakteristisch für die Hickory-Arten, da sie in den ersten Jahren zunächst eine kräftige Pfahlwurzel ausbilden, welche in den ersten drei Jahren 0,3 – 1,2 m tief wächst. Im Alter kann ein äußerst weitreichendes Wurzelsystem ausgebildet werden, welches doppelt so groß werden kann wie die Krone breit.

 

Der Pekannussbaum ist im Anfangsstadium relativ schattentolerant, benötigt für ein schnelleres Wachstum mit fortschreitender Zeit aber immer mehr Licht. Unter Schirm gilt C. illinoinensis als fähig, mehrere Jahre lang auszuharren und nach einer Freistellung schnell und ohne große Einbußen in der Wuchsleistung zu reagieren. 

 

Schadfaktoren

Im natürlichen Herkunftsgebiet befallen vielerlei Schadorganismen die Pekannuss, wenige davon wirken pathogen. Einige Virus-Typen, welche von saugenden Insekten übertragen werden, können sich tödlich auf die Pflanze auswirken.

 

Im der Jugendphase muss der Baum vor Verbiss geschützt werden. Er reagiert besonders empfindlich auf Wurzelschäden durch Nagetiere. Gegen Sturm, Frost oder Trockenheit zeigt er sich im Alter sehr robust, ist als Jungpflanze jedoch spätfrostgefährdet.

 

Waldbauliche Behandlungsempfehlung

In Nordamerika werden im Bestand individuelle Pflanzverbände, jedoch weite Abstände zwischen 4,5 und 6 m empfohlen. Auf kleineren Flächen (Schad- oder Ausfallfächen) können kürzere Pflanzabstände von ca. 3 m gewählt werden. Hickory-Arten erreichen nach durchschnittlich 130 – 150 Jahren die Hiebsreife.

 

In Nordamerika kommen sie als Mischbaumart fast ausschließlich in lichteren Laubmischwäldern vor und sind dort mit verschiedenen Eichen- und Ahornarten und dem Tulpenbaum vergesellschaftet.

 

Holzeigenschaften und Verwendung

Das zähe, schwere und sehr harte Holz besitzt einen hell bis leichtrötlich-braunen, matt glänzenden Kern, welcher vom gelben Splint klar abgesetzt ist. Als Ring- bis Halbringporer besitzt eines klare Struktur. Das hohe Gewicht schlägt sich im ungleichem Quell- und Schwindverhalten nieder, was eine Trocknung kompliziert macht. Zwar ist es nur wenig dauerhaft, wird in Nordamerika aber aufgrund der sehr guten Festigkeitseigenschaften als Bau- und Konstruktionsholz genutzt. Neben der Verwendung für Möbel und Fußböden ist es besonders bekannt als Spezialholz für Werkzeugstiele, Sportgeräte, Schlagzeugssticks und als traditionelles Räucherholz für Fleisch und Fisch kaum zu ersetzen.



Bilder



Quellen

GD-Holz (2020): Hickory – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/hickory.html.

 

Mettendorf, B. (2016): Eingeführte Baumarten als Alternative zur Esche. AFZ-DerWald 08/2016, S. 13-17.

 

Peterson, J. K. (2020): Carya illinoensis (Wangenh.) K. Koch - Pecan. USDA Service, https://www.srs.fs.usda.gov/pubs/misc/ag_654/volume_2/carya/illinoesis.htm.

 

Rollenbeck, R. (2014): Carya illinoinensis – Pekannussbaum, Pekan (Juglandaceae). Jahrbuch Bochumer Botanik Verlag 5, S. 173-177.

 

Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.

 

Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.