In China läuft seit 72 Jahren das größte Umweltprogramm der Welt. Dort versucht man eine grüne Mauer aus Wald und Grasland zu errichten. Mit 400 000 km² soll eine Fläche größer als Deutschland bepflanzt werden, um die Ausbreitung von Wüsten im Norden des Landes zu verhindern. Dieses Projekt lässt sich China 5 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Das Ziel dabei ist die Fläche wieder für die Landwirtschaft nutzbar zu machen und die Häufigkeit von Sandstürmen zu reduzieren. Hauptursachen für die Ausbreitung von Wüsten sind Entwaldung, Wassermangel, Raubbau und übernutzende Viehhaltung.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die beteiligten Wissenschaftler die richtige Strategie finden und so arbeiten sie mit neu angesiedelten Forstbetrieben an der Pflanzung von klimaresistenten und standortangepassten Bäumen, Büschen und Gräsern. Auch sie haben erkannt, dass auf lange Sicht nur ein Mischwald auf die meisten Probleme eine Antwort weiß. Bis 2050 soll China mit 25% bewaldet sein.
Auch in Afrika südlich der Sahara soll eine 15km breite und mehr als 7000 km lange Barriere aus Bäumen entstehen, um dort die Wüste zurückzudrängen. Durch dieses Projekt erhoffen sich die beteiligten Länder positive Effekte auf Klimawandel, Dürre, Hungersnot, Konflikte und Landverödung. Außerdem sollen dadurch in etwa 10 Millionen Arbeitsplätze entstehen. Allerdings geht die Aufgabe aus mehreren Gründen nur langsam voran. Die Klimaberaterin empfiehlt keine durchgehende Mauer da an manchen Orten keine Menschen wohnen, die sich um die Bäume kümmern könnten. Während einige Länder gute Fortschritte machen, so stockt das Programm vor allem in Ländern im Landesinneren auf Grund von Korruption und Terrorismus. Die prekäre Lage hindert die Great-Green-Wall Initiative zu investieren und das treibt das Ungleichgewicht weiter auseinander.